• SHAYKH ALI ABDU SAMAD FREDDY BOLLAG

    Einsichten - durch die Veranstaltung mit Scheich Aly Abdus Samad - Fredy Bollag gewonnen.

     

    • Mystik ... Spiritualität ... Esoterik ... Kabala ... Sufitum ... wenn auch, um zum GEMEINSAMEN URGRUND hinzuführen, wird nicht immer verbindend wahrgenommen, sondern kann ganz schön ätzen ... an der Oberfläche ... Spuren hinterlassend ... wohin die wohl führen mögen?
    • Manche Menschen meinen, über die Spiritualität die Befriedigung ihre weltlichen Gelüste rechtfertigen zu dürfen.
      Manch andere sehen klar & deutlich, dass diese beiden Gebiete nichts miteinander zu tun haben - und inwie weit diese beiden Gebiete doch miteinander in Berührung stehen - und - wissen dies auch zu vermitteln.
    • Für Menschen, welche ihre Konversion zu einer anderen Religion vollzogen haben, ist es oft eine gemeinsame Erfahrung, dass erst durch die Konversion (in welcher man seinen Frieden fand) die Herkunftsreligion (aber auch andere) sich in den ihr eigenen Tiefen erschließen ließ und lässt.

       

    Das Buch Jezirah

    - von manchen Kabbalisten dem Prophet Abraham (Gottes Friede über ihm) zugeschrieben.

    Obiges Buch, auch das "Buch der Schöpfung" genannt, ist eine seltene Ausgabe in Deutsch und Hebräisch aus dem Jahre 1830.

     

     

    VIDEO von der Veranstaltung

    Allerdings dauert der download etwas länger.

     

     

    NACHRUF von Muhammad Hanel für die Beisetzung am Friedhof HÖRNLI am Freitag, dem 19.11.2011 in der Zeit der hohen Feiertage Eid ul-Adha

     

    Audhu billahi min ash-shaytan ir-rajim – Bismillahir Rahmanir Rahim

    Sallal'Lahu ala Sayidina Muhammad wa ala alihi wa ashabihi idjma'in

     

    Noch nicht lange hatte ich die Ehre, Scheich Ali Abdus Samad etwas näher kennengelernt zu haben.

    Und doch hat er mir Vieles gezeigt, mich Wichtiges gelehrt – denn er war ein echter ABRAHAMIT.

     

    Als Jude geboren, dem Christentum (bes. der Ostkirche) nahe stehend, in Liebe mit Jesus und Muhammad (Friede und Segen auf beiden) verbunden und im Islam seinen Frieden gefunden – war er einer, der schon nur mit seinem Dasein lehrte, lehrte, was es bedeutet, ein wahrer Mensch zu sein.

     

    Ein Mensch, der erkannt hat, dass sein Daseinszweck darin besteht, ein liebender Diener Gottes des Allmächtigen Schöpfers von Allem zu sein.

    Er war ein Diener, der nicht nur erkannt, sondern die Erkenntnis tatsächlich umgesetzt hat, dass wahrhaftes Dienen nur dann möglich ist, wenn ein großer Feind des Menschen - und das ist der Hochmut – unterworfen und bezwungen ist.

     

    Fredy Bollag, Scheich Ali Abdus Samad hat mir wie kein anderer noch gezeigt, dass hohe Stellung in jedem Fall durch tiefe Demut befestigt wird. Dafür danke ich ihm – und bitte Allah, ihn dafür zu erhöhen und ihn noch näher zu Sich zu nehmen.

     

    Und auch für ein Geschenk möchte ich ihm danken, welches er mir hinterlassen hat und welches ich nun stets bei mir trage.

     

    Es ist sein Lächeln, welches mir stets im Gedächtnis bleiben wird.

    Die Wehmut, die mir sein Fehlen unter uns aufsteigen lässt – wird durch die Erinnerung an dieses Lächeln süß …

     

    O Allah - nimm Scheich Ali Abdus Samad auf unter jene Bewohner des Paradieses, die Dir nahe sind und sich der ewigen Präsenz Deines Antlitzes und Deines nimmer endenden Wohlgefallens erfreuen.

    Amin

     

    * * *

     

     

    NACHRUF von Alois Odermatt, einem christlichen Freund.

     

     

    In Erinnerung an Scheich Fredy Bollag

    Buchstaben und Zahlen

    als Zugang zur Gottesweisheit

    Scheich Fredy Bollag haben wir, meine Frau Maria und ich, im Frühjahr 2007 kennen gelernt. Eine Nichte hatte vor, einen Jordanier zu heiraten. Dieser war Muslim, Schüler in einem Sufi-Orden, und kannte Fredy. So wandten sich die Verlobten an ihn sowie an uns mit der Bitte, gemeinsam eine interreligiöse Zeremonie (islamisch-christlich) vorzubereiten und zu gestalten. Seither besuchten wir Fredy und Silvia regelmäßig – oder sie kamen zu uns. Das letzte Mal waren wir am 15. November 2010 bei ihnen in Basel, also kurz vor seinem Tod.

    Schon beim ersten Gespräch schenkte er uns sein Buch über die Symbolik der Buchstaben und Zahlen. Er betonte immer wieder, diese Symbolik sei für ihn, in der Nachfolge des französischen Metaphysikers und Mystikers René Guénon (1886-1951), eine Grundlage theoretischer und praktischer Gottesweisheit und ein Ausdruck universaler Einheit der Religionen. Er berichtete, eine Übersetzung ins Russische bestehe bereits, so dass sich seine Lehre auch in Russland verbreite und dass er sie dort kommentieren könne, mit dem übersetzten Buch in der Hand. Von dort erhielten wir in den Sommermonaten auch immer wieder Kartengrüße. In stillen Stunden arbeitete er weiter und häufte Blatt auf Blatt mit Zeichen, Buchstaben und Zahlen.

    Öfters betonte er freilich, auch Übersetzungen ins Arabische, ins Französische und ins Englische wären wichtig. Aber dazu, so fügte er bedachtsam hinzu, fehlten noch Kontakte – und finanzielle Mittel. Er dachte zuerst an eine französische Übersetzung, da im französischen Sprachraum wohl am ehesten mit einer Offenheit für das Denken von René Guénon zu rechnen sei. Ich sagte ihm, für solche Kontakte könnte wohl ein Text hilfreich sein, der auf zwei Seiten den Autor, das Buch sowie dessen Hauptanliegen vorstelle. Zu diesem Zweck entwarf ich den folgenden Text: mit den Informationen, die er mir gab, sowie mit Hinweisen des Verlags Salīm und Hağar Spohr. Ich ging mit ihm jeden Satz durch, bereinigte mit ihm jede Aussage bis in den Wortlaut hinein. Ich ließ den Text von einem Bekannten auf Französisch übersetzen und bearbeitete auch dessen Rohübersetzung mit Fredy.

    Durch seinen Tod wurde dieser Text für uns, in Verbindung mit Silvia, zu einem Nachruf – und zu einem inneren Aufruf. Ich lasse ihn hier gern ohne Änderung folgen.

    Steinhausen ZG, im Januar 2011

    Alois Odermatt

    Historiker und Theologe
    (Dr. phil., Dipl. theol.)

    Bannstrasse 24

    6312 Steinhausen ZG

     

     

    In der Nachfolge von René Guénon hat Scheich Fredy Bollag, Basel, ein ungewöhnliches Buch in deutscher Sprache zur Zahlen- und Buchstabenmystik des Koran verfasst:

    Der Name Allah und die Zahl 66

    Die Symbolik der Buchstaben und Zahlen
    als Grundlage theoretischer und praktischer Gottesweisheit
    und Ausdruck universaler Einheit der Religionen

    Verlag Salīm und Hağar Spohr, Bonndorf im Schwarzwald 1996

    (heute Spohr-Verlag, Kandern im Schwarzwald)

    Der Verfasser

    Fredy Bollag wurde 1935 in Basel geboren und wuchs in einer liberal jüdischen Familie auf. So hatte er die Möglichkeit, die Grundbegriffe der jüdischen Tradition kennenzulernen und eine Einführung ins Hebräische zu erhalten.

    In Basel gab es bereits seit längerer Zeit eine Gruppe von Sufis des Ordens von Scheich Άhmad Άl Άlawy. Das war damals außergewöhnlich, in Europa vielleicht einzigartig. Mit zwanzig Jahren kam der Verfasser nun in Kontakt mit Scheich Ἁbd Urrahman Yahya, einem Mitglied dieses Ordens. Durch ihn geschah die Einführung in die spirituellen Lehren, insbesondere in das Werk des französischen Metaphysikers René Guénon (1886-1951), der am Anfang des 20. Jahrhunderts als einer der ersten Europäer in den Sufismus eingeweiht worden war, und zwar von einem Scheich des Schadhilyyah-Ordens in Ägypten. Guénon ist der Hauptvertreter der Ur-Tradition. In seiner Lehre spielt die Zahlen- und Buchstabensymbolik eine grosse Rolle: Jede Unterweisung beruht auf der Übermittlung von Symbolen, die der Novize auf seinem Weg zu verwirklichen hat.

    Mit 21 Jahren verbrachte Fredy Bollag einen Monat in Israel mit der Absicht, dort einen kabbalistischen Lehrer zu finden oder in eine entsprechende Schule einzutreten. Der Versuch scheiterte. Er kehrte nach Basel zurück und trat bei Scheich Ἁbd Urrahman zum Islam über. Es folgten etwa zwölf Jahre intensiven Studiums der Schriften von René Guénon sowie grundlegender Texte der hinduistischen Tradition, vor allem der Upanischaden, der Brahma-Sutren und der Bhagavadgita.

    In dieser Zeit ergab sich durch das Buch von Tierno Bokar, Le sage de Bandiagara, der erste Kontakt mit dem Meister Amadou Hampaté Ba (1900-1991) aus Bamako (Mali), einem Meister des afrikanischen Tidjaniyyah-Ordens. Dieser Sufi-Orden wurde 1781/1782 von Sidi Ahmad Tidjani in ’Ain Madi (Süd-Algerien) gegründet und in ununterbrochener Kette an Meister Hampaté Ba überliefert. Das Mutterhaus ist in Fes (Marokko) beim Grab von Tidjani. Der Tidjaniyyah-Orden ist berühmt für seine zahlenmystischen Kenntnisse.

    Hampaté Ba nahm Fredy Bollag als Schüler an und weihte ihn im Herbst 1960 in den Orden ein. Von nun an erfolgte mindestens einmal jährlich ein Aufenthalt beim Meister in Paris, wo dieser als Abgeordneter von West-Afrika an den Sitzungen der UNESCO teilnahm. Mehr als 33 Jahre pflegte er regelmäßigen Kontakt mit ihm, bis zu dessen Tod im Mai 1991. Seither steht Fredy Bollag, aufgrund einer übersinnlichen Erfahrung im Bereich der Töne, in ununterbrochener Verbindung zu Hampaté Ba und er führt dessen geistiges Erbe als Scheikh weiter.

    Der Weg führte ihn auch zu weltweit bekannten spirituellen Lehrern, so zu Shri Haidakhan Baba, genannt Babaji, und zu Maulana Scheikh Muhammad Nazim al-Haqqani, dem Oberhaupt des Naqshibandi-Ordens, und zu Scheikh Khaled Bentounes.

    Im April 1980 fand die entscheidende Begegnung mit Meister Shri Haidakhan Baba, genannt Babaji, statt. Dieser wirkte von 1970 bis 1984 im kleinen Dorf Haidakhan im Himalaya. Während eines nur elftägigen Aufenthalts bei ihm wurde dem Verfasser alles Nötige übermittelt. Nachher wurde er unter der inneren Führung des Meisters in die meditative Praxis des Soham-Mantras eingeführt.

    Im Jahr 1982 half er bei der Gründung des «Zentrums der Einheit Schweibenalp» im Berner Oberland oberhalb Brienz mit. Dieses Zentrum vermittelt die Lehre von Babaji als den Schlüssel zur Wiederaufrichtung des Sanatana Dharma, der «Ur-Norm» der gesamten Schöpfung, die in den Lehren aller echten göttlichen Überlieferungen dieser Menschheit enthalten und verborgen ist.

    Ende der achtziger Jahre begann ein regelmäßiger Kontakt mit dem Sufi-Meister Scheich Nazim al Qubrusi Al Haqqani. Durch ihn geschah die Einweihung in den Naqshibandi-Orden. Dies ist der einzige Sufi-Orden, der auf den Kalifen Άbu Bakr zurückgeht; alle anderen Orden gehen auf den Kalifen Ἁli zurück.

    Das Buch

    Der Verfasser zeigt in diesem Buch die Früchte jahrzehntelanger Forschungen. Er analysiert zahlen- und buchstabenmystische Dimensionen des arabischen Wortlautes koranischer Textpassagen und vergleichbarer Zeugnisse aus den Überlieferungen der Religionen der Welt, besonders jüdischer, christlicher und altindischer Quellen. Es gelingt ihm eine eindrucksvolle Darstellung des tieferen Sinns heiliger Formeln und mystischer Praktiken. Als Eingeweihter und Meister des Tidjaniyyah-Ordens schöpft er aus Quellen, die bislang unerschlossen waren. Er gelangt zu verblüffenden Einsichten in die universale Bedeutung der Buchstaben und Zahlen als archetypische Chiffren des Göttlichen. Formeln und Praktiken verschiedener Religionen gewinnen hier ihren Sinn – als Leitfaden zur Entdeckung und Hebung unermesslicher Schätze aus den endlosen Meeren der Barmherzigkeit unseres Schöpfers.